Story: Die größte Insel Irans ist Qeshm (ca. 2,5-mal so groß wie Bahrain). Um uns die Insel live anzuschauen, sind wir gut 9 h von Shiraz unterwegs gewesen. Da wir mit Emma einreisen wollten, mussten wir die Fähre von Bandar-e-Pol nach Laft nehmen. Als Backpacker reist man von Bandar Abbas nach Qeshm Stadt. Da Qeshm eine Freihandelszone ist, mussten wir ein bisschen Papierkram erledigen, um mit dem Auto einreisen zu können. Übrigens, wenn man von bspw. Dubai nach Qeshm fliegt und die Insel nicht verlässt, braucht man kein Visum für den Iran. Das sollte zumindest für alle Briten und Amerikaner interessant sein.



Die Insel ist aber anders als das Festland. Nicht nur landschaftlich, sondern besonders kulturelle Unterschiede werden hier deutlich. Auf der Insel leben viele Araber. Die Männer sind oft in weißen Gewändern oder in weiten Hosen mit langen Shirts gekleidet. Die Frauen kleiden sich hier oft farbenfroh und nicht in schwarz. Besonders auffällig sind die farbigen Masken (Borghe). Auch das Essen hat hier arabische Einflüsse. Ebenso spürt man die kulturellen Unterschiede auch in der Lebensweise und die Art wie sich die Einheimischen geben.





Die meisten Einheimischen, die wir zuvor kennen gelernt haben, schwärmten über die Landschaft und auch über das Moderne Qeshm. Erwartet hatten wir ein kleines Dubai in Qeshm Stadt. Vielmehr ist Qeshm jedoch gerade im Umbruch mit einer Vielzahl an Baustellen. Wir hoffen, dass die Stadt weiterhin Charme versprüht und zukünftig nicht in eine Betonwüste endet. Während unserer Zeit war Qeshm wie ausgestorben. Die Malls waren leer, kaum Leute am Strand und vor allen Dingen keine ausländischen Touristen in Sicht. Das lag wahrscheinlich auch an den Überflutungen, die es erst ein paar Tage zuvor gab.






Auch der Rest der Insel war nicht so entwickelt wie wir es uns ausgemalt hatten. Die Dörfer waren sehr einfach. Es gibt teils keine befestigten Straßen und manchmal hatten wir Schwierigkeiten abends etwas zum Essen zu finden. Das alles haben wir sehr positiv wahrgenommen. So bleibt viel Spielraum für Abenteuer. Vor allen Dingen haben wir nach langer Zeit die Nächte in der Emma genossen. Die Insel ist für Camper ein Traum. So viele schöne Flecken in den Bergen oder direkt am Meer in traumhafter Stille und Einsamkeit, Vanlife-Romantik pur!






Tipps:
- in Qeshm Stadt ist der Strand am Zeytoon Park am schönsten; vom Shabhaye Talai Restaurant hat man eine schöne Aussicht; den besten Kaffee hatten wir im Deja Vu Cafe und wer nach einer gehobeneren Unterkunft sucht ist im Irman Boutique Hotel goldrichtig
- der Chahkooh Canyon ist das Highlight auf der Insel; wir mochten außerdem das Valley of Stars und das Statue Valley (Tandis-ha Valley), was uns ein wenig an Kappadokien erinnerte
- in Shib Deraz kann man von April bis Juli schlüpfende Schildkröten sehen; von hier aus kommt man auch auf die Insel Hengam; entweder vom südlichen Hafen (Fahrt zum Norden und Süden Hengams inkl. Stop um Delfine zu sehen) oder vom nördlichen Hafen auf direktem Weg zum Norden der Insel (günstiger aber keine Delfine)
- Hengam bietet auch Homestays, im Nordosten der Insel sind die Schnorchelspots, besonders genossen haben wir das Cafe Sobh-B-Kheir; auf der Larak Insel waren wir leider nicht
- auf dem Weg zu einer der größten Salzhöhlen der Welt haben wir die unbefestigte Straße im Süden genommen; die Strapazen für den Fahrer und das Auto werden mit traumhafter Natur und Einsamkeit belohnt
- die schönsten Buchten haben wir bei Salakh und Singo Beach gefunden
- in Guran findet man eine der letzten traditionellen Bootsmanufakturen (Lenj-Boote)





2 Antworten auf „Insel Qeshm – Hallo Sonne“