Sabbatical – Wo geht es hin? Und wann geht es los?

Ich freue mich sehr, wenn Menschen an meinem Leben Interesse zeigen. Deshalb erfreut man sich, wenn Freunde und Bekannte nachfragen. Jedoch haben wir die Fragen, wo geht es im Sabbatical hin und wann geht es los in den letzten Monaten mehrere Hundertmal gehört. Manchmal wünsche ich mir, dass ich eine Standardnachricht aufgeschrieben / aufgezeichnet hätte. Aber wie hat Lothar Matthäus neulich gesagt: „Wäre, wäre, Fahrradkette.“ 😀

Nichtsdestotrotz möchte ich unsere Idee zusammenfassen. Wir starten am 01.08.2019 und planen ein Jahr unterwegs zu sein. Ich sage bewusst „planen“, denn wer weiß, vielleicht haben wir eher Heimweh, vielleicht wollen wir aber auch noch ein paar Wochen dranhängen. Wir haben jedenfalls alles so organisiert, dass wir Ende Juli 2020 zurückkommen und dann im August wieder im Job starten könnten.

Da bleibt noch die Frage „Wo geht es hin?“. Anfangs hatten wir beide sehr unterschiedliche Vorstellungen unserer Route. Ich bin fasziniert von der Seidenstraße, mag Länder, wo es eher rustikal zugeht, mag Gegenden, die nicht leicht zu erreichen sind. Plus, ich mag es nicht in ein Land zu reisen, wo ich schon mal war. Sarah hingegen mag etwas mehr Komfort. Klar war, dass die Reise mit Emma beginnen muss. Deshalb planen wir erstmal durch den Balkan zu fahren. Die meisten Länder kennen wir bereits, deshalb steht Bulgarien ganz weit oben auf der Liste, denn da waren wir beide noch nicht. Vielleicht gibt es auch noch einen Abstecher nach Moldawien (Tonis Wunsch). Aber was passiert dann? Kurzerhand haben wir uns den Atlas rausgeholt und geschaut, wann und wo die beste Reisezeit ist und haben uns eine Idealroute zusammengebaut. Nach dem Balkan, wäre es schön in die Türkei zu reisen. Sarah ist schon ganz gespannt auf Istanbul, ich hingegen möchte unbedingt nochmal nach Kappadokien reisen. Das letzte mal war ich im Winter da und dieses Mal möchte ich diese einzigartige Gegend im Sommer genießen. Es gibt selten Orte, die mich so faszinieren, dass ich dort ein zweites Mal hinreisen möchte, Kappadokien dagegen gehört aber dazu. Anschließend soll es in den Iran gehen. Das ist Pflicht! Seit Jahren bin ich fasziniert von diesem Land und ich höre immer nur positives über die Gastfreundschaft der Iraner. Anschließend wäre Indien interessant. Aber halt, da war ich schon mal. Dieses Mal liegt der Fokus dann wahrscheinlich nicht so sehr auf das Tuk Tuk fahren, sondern eher auf Spiritualität wie Hinduismus, Buddhismus, Yoga und Ayurveda. Ein Meditationsseminar in Nepal wäre auch klasse, auch dann würde ich dieses Land nochmal bereisen. Da unsere Reise mehr ein Kompromiss in meine Richtung ist, achte ich gerne darauf, dass Sarahs Wünsche auch berücksichtigt werden. Deshalb fänden wir beide einen Strandurlaub in Myanmar spannend. Letztlich ist Sarah so sehr von Japan interessiert, dass wir uns vorstellen können, hier unsere Reise abzuschließen.

Wer aufgepasst hat, stellt jetzt die Frage: „Wie kommt ihr vom Iran nach Indien?“. 100 Punkte, mit dem Auto geht das und das haben auch schon tausende vor uns gemacht, trotzdem muss man anfangs durch Belutschistan (Pakistan). Hier fährt man 4 bis 5 Tage von Polizei Check Point zu Check Point in Begleitung mit Polizisten, denn hier ist Talibangebiet. Noch fühlen wir uns mit der Idee nicht wohl. Oftmals wird man während des Reisens aber risikoaffiner, denn man bekommt ein besseres Gespür für die tatsächliche Lage vor Ort. Falls wir nicht durch Pakistan fahren wollen, bringt uns dies zu ganz neuen Möglichkeiten. Fahren wir dann zurück, über Turkmenistan, Usbekistan, Kirgistan, Tadschikistan, China nach Indien. Fahren wir über den Kaukasus, Russland, Kasachstan, China nach Indien? Bleiben wir einfach in Europa? Oder fliegen wir doch noch nach Südamerika? All das werden wir erst in Monaten wissen.

Was ich jetzt schon weiß, ist das keiner unsere Pläne so kommen wird wie wir denken. Vor allen Dingen ich, möchte die Zeit nutzen, um zu lernen mehr im Jetzt zu leben. Normalerweise lebe ich nach meinem Plan. Denke heute an morgen und schenke dem jetzigen Augenblick nicht genügend Aufmerksamkeit. Das darf ich nun lernen, welch Privileg. Inzwischen habe ich auch nicht mehr die Erwartungshaltung nun super viele Länder sehen zu müssen in denen ich noch nicht war. Ich wäre sehr zufrieden, wenn ich in einem Jahr euch hier schreibe. Es war toll, ich bin nur bis Bulgarien gekommen und hatte eine wunderschöne Zeit.

Nun steigt die Vorfreude und auch die Nervosität. Der Zeitpunkt ist gekommen, noch 13-mal schlafen und dann werden wir uns einen weiteren Traum erfüllen.

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