Kingston – Gänsehaut

Story: Die Hauptstadt Jamaikas ist nicht gerade als Prachtperle in der Karibik bekannt, hat es aber letztlich durch unzählige Bob Marley Songs in aller Welts Munde geschafft. Ich hab schon viele arme Städte gesehen, auch viele Ghettos besucht, doch dieses mal war es emotionaler und dabei war ich nur in Downtown. Ich habe selten so viel Hoffnungslosigkeit und Verzweifelung erfahren. So hatte eine Leidesgeschichte, die mir eine Frau erzählt hat zu Gänsehaut geführt.

Kingston ist allerdings auch bekannt für positive Vibes auf den Dancehallpartys. Eine besondere Erfahrung durfte ich in den Tuff Gong Studios machen, die ursprünglich mal von Bob gegründet worden. Dort kann man eine Tour durch die Studios und Vinylproduktion machen. Vor Ort habe ich einen jamaikanischen Künstler und seinem Manager aus London kennengelernt. Neben einigen Jam Sessions (mit meinem nicht vorhandenen musikalischen Talent habe ich nur zugehört) haben mir dann letztlich Peter, Anthony und Sue eine Stunde Schlagzeugunterricht gegeben. Und das ganze hat in einem Studio stattgefunden, wo bereits Jay-Z, Wycleff Jean, Gentleman und Co. aufgenommen haben. Was für ein Glück! Dies ist normalerweise nicht Bestandteil der Tour. Good Vibes! Gänsehautfeeling bei so viel Musikgeschichte.

Nachdem ich den Artikel schon fertig geschrieben hatte, gab es noch einen Zwischenfall. Ich habe probiert abends Geld zu holen, was glücklicherweise nicht funktioniert hat. Denn kurz vor dem Hostel wurde ich überfallen. Iphone weg, Kreditkarte und Geldbeutel mit 5€. Dann auf zur Polizeistation. Nach circa einer halben Stunde hatten sie einen der Täter gefasst. Glücklicherweise habe ich mein iphone zurückbekommen. Also war die Ausbeute der Diebe sehr gering. Glück für mich. Auf dem Polizeirevier saß der Täter in Handschellen neben mir. Wir haben versucht seinen whatsapp Chat nachzuvollziehen, um möglicherweise den 2. zu finden. Letztlich habe ich sein Handy genommen und seine Mum angerufen und ihr berichtet, was ihr Sohn so treibt. Er hat geweint wie ein Kleinkind. Als der gute dann weiterhin die Polizei angelogen hatte, nahm ein Polizist ein Holzlineal und schlug auf ihn ein bis er einen Zahn verlor. Ich konnte nicht hinsehen und bin auch der Meinung, dass dies nicht die gerechtfertigte Strafe ist! Passieren kann das überall, so no worries!

Do’s:

  • Bob Marley Museum
  • Tuff Gong Studio Tour
  • Wandmalereien in der Fleet Street anschauen (Lifeyard, leider das Cafe aus dem LP nicht gefunden)

Don’ts:

  • am Nahverkehr verzweifeln. Wie hier das Routetaxi-System funktioniert ist mir bis heute unklar🤷🏻‍♂️
  • Trench Town auf eigene Faust. Tastet euch erstmal an Downtown ran. Das könnte dem einen oder anderen schon genug sein. Die meisten Jamaikaner, die ich kennenlernen durfte, gehen selbst nicht in dieses Viertel

Eine Antwort auf „Kingston – Gänsehaut

  1. Wow, da wird mir wieder bewusst, was wir doch für Glückskinder sind. In 5 Jahren Jamaika ist uns noch nie sowas passiert. In Kingston 2017 sind wir viel zu oft im Dunkeln unterwegs gewesen, allerdings nicht in Downtown. Den Weg zum Trenchtown Culture Yard, sind wir statt den Bus zu nehmen, auch gelaufen. Echt aus Versehen. Der Guide im TTCY war entsetzt und hat uns für die Rücktour nach Sonnenuntergang ein Taxi organisiert. Ja- der Nahverkehr in Kingston ist tricky, die Bushaltestellen sind ohne Liniennummern und es gibt keine Fahrpläne. Die meisten, die dort stehen, warten auf ein Routetaxi. Wir nehmen nächstes Jahr, wenn wir Kingston wieder besuchen, unseren Mietwagen. Obwohl- man verpasst doch so einiges , gefangen in einer Blechbüchse. Gute Reise und tek ker!

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