Story: Auf dem Weg durch Kroatien kreuzte sich unser Weg mit einem meiner besten Freunde, der grad ein Sabatical einlegt. Kurzerhand wurden die eigentlichen Pläne über Bord geworfen und wir haben ihn in Nove Starine besucht.
Ein Steinpark, wo Skulpturen von Ivan Tokic ausgestellt werden. Der Park liegt in einem Kieferwald in Solin, unweit von Split entfernt.
Ein Steinpark, häh? Was ist so besonders daran? Ivan selbst bezeichnet seinen Park als „Rational Park“. Aber was soll das nun wieder sein? Die einzigen wichtigen Fragen sind doch „als was ist der Park für uns in Erinnerung geblieben und wie haben wir es dort empfunden“?

Wer kennt das nicht, man führt ein durchschnittliches Leben, rennt der Arbeit hinterher, ist Teil der Konsumgesellschaft ohne zu rebellieren, denkt ständig nur an Geld um entweder das Minimum zu erfüllen oder um Träume zu verwirklichen. In diesem Zyklus stecken wohl die meisten von uns inklusive mir. Das ist partout auch nichts schlechtes. Es ist aber auch nicht gut. Wichtig ist der kontinuierliche Verbesserungsprozess (hier spricht der BWL’er). Aber wie soll man Sachen verbessern, wenn man nicht weiß wie. Um Lösungen zu finden muss man neue Wege gehen oder alte Ansätze in einen neuen Kontext bringen.
Logische Schlussfolgerung ist, dass einem jede Örtlichkeit hilft die sich von unserer realen Gemeinschaft unterscheidet. Willkommen in Nove Starine. Für Ivan ist es ein Ort der Kunst. Für mich ist es ein Ort der Reflexion und Rehabilitation. In Nove Starine pflegt man einen alternativen Lebensstil. Im Klartext heißt das: es werden keine Chemikalien zum Saubermachen benutzt, man zeltet, man nutzt durch die Sonne aufgewärmtes Wasser, gekocht wird auf richtigem Feuer, gearbeitet wird an Projekten im Wald. Projekten wie das Anpflanzen von Permakulturen, das Aufbauen von Zelten aus Sträuchern. Ivan hat unendliche viele Ideen. Und was bringt das Ganze? Man besinnt sich auf die wirklich wichtigen Dinge, man lernt Grundlagen, die wir längst vergessen haben. Wusstet ihr das man statt Seife auch Asche zum Abwaschen nutzen kann?
Vielmehr ist Ivans Kunstort ein Platz für sozialen Austausch. Menschen aus verschiedenen Ländern und Kulturen kommen hier frei zusammen, tauschen ihre Gedanken aus und können letztlich durch besseres Verständnis des anderen an einer besseren Gesellschaft arbeiten.
Die 24 h bei Ivan haben mich wieder an meine nachhaltigen und sozialen Werte erinnert. Werte, die manchmal in Vergessenheit geraten, wenn man zu lange im Hamsterrad steckt. Danke Ivan! Nächstes Mal bleiben wir länger.

Ankunft von:
Emma hat für die Strecke von Tucepi nach Split 90 Minuten gebraucht.
Info & Kontakt:
Ivan ist immer auf der Suche nach freiwilligen Helfern, vorzugsweise für einen längeren Zeitraum. Ihr könnt aber auch nur kurz vorbeischauen. Einen Schlafplatz für eine kleine Spende oder ein bisschen Arbeit bietet euch Ivan bestimmt an.
ivan.tokich@gmail.com

