Eines Tages kam uns die Schnapsidee: Wieso fahren wir nicht mit einer Rickshaw durch Indien? Nach monatelanger Rumalberei wurde dann Ernst draus und der Hauptgrund für unsere Reise war gefunden. Wir wollen versuchen in 3,5 Wochen rund 2000 km durch Indien zu fahren. Jeden indischen Freund, den wir das erzählt hatten, schüttelte nur mit dem Kopf und meinte: Das ist nicht möglich. Wer am Ende recht behalten wird, wird sich noch zeigen.
Von Deutschland aus Rickshaws zu organisieren ist mehr als schwierig. Eigentlich gibt es nur 2 Optionen. Option A: Man fliegt nach Indien und organisiert sich etwas vor Ort. Die Kosten für eine Rickshaw sollten dann zwischen 600€ – 800€ betragen. Großer Nachteil ist, dass man wohl 2 Wochen Zeit einplanen kann, um den Papierkrieg zu bewältigen. Die Rickshaw muss umgemeldet werden, versichert werden usw. Wenn man nicht weiß, wen man ein bisschen Extrageld zuschieben soll, dauert es wohl ewig. „Zeit ist Geld“, deshalb hatten wir uns dagegen entschieden. Option B: Man sucht sich jemanden, der alles organisiert, eine Art „Pauschalangebot“. Nachteil hier, die Kosten für eine Rickshaw steigen auf 1000€ – 1200€. Durch Zufall hatten wir von der Rickshaw Challenge gehört. Eine Organisation, die Rallyes durch Indien organisiert. Wir wollten aber alles auf eigene Faust machen. Letztlich hat uns die Organisation die Rickshaws verkauft. Problem hierbei ist, man macht eine hohe Anzahlung und weiß nicht was passiert. Die Risikofreudigkeit hat sich aber ausgezahlt. Gestern haben wir unsere Rickshaws abgeholt. Sie sind in einem super Zustand und glänzen im Straßenverkehr in Chennai eher als S-Klasse 🙂
Die Fahrzeuge zu verkaufen ist schwieriger. Der Kaeufer muss sie in dem Bundesstaat ummelden, wo der Vorkaeufer sie angemeldet hat. Das heisst, wenn man sie in Chennai kauft und in Mumbai verkauft, muss der Kaeufer zur Ummeldung nach Chennai. Da dies schier unmoeglich ist, verkaufen wir sie wahrscheinlich wieder an die Organisation, wo wir sie gekauft haben.
Die erste Fahrt war ziemlich witzig. Die Inder können Ihren Augen nicht trauen, wenn sie einen Weißen am Steuer sehen. Die Leute kriegen sich gar nicht mehr ein vor lauter Lachen und wenn man ihnen erzählt, dass wir bis nach Mumbai wollen, endet das im lustigen indischen Kopfschütteln, wo man nie weiß, was es bedeutet.
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